Sonntag, 25. Dezember 2011

Vögel, Vulkane und Weihnachten mit Sonnencreme und Badehose - wir wünschen allen ein frohes Fest!

Tjaha, seid unserem letzten Eintrag haben wir nun schon wieder einige Reisekilometer hinter uns gebracht und wir befinden uns jetzt an der Hawke's Bay und pünktlich seit Weihnachten ist nun auch wirklich endlich richtiger Sommer!

Gehen wir in der Zeit aber nochmal ein bisschen zurück. Wie geplant, haben wir eine Woche im Miranda Shorebird Centre verbracht. Das Centre ist ein nettes kleines Gebäude mitten im Nirgendwo und liegt an einer Bucht, die als einer der besten Beobachtungspunkte für Watvögel in ganz Neuseeland gilt. Beim Centre haben wir überall mit angepackt, wo das kleine Mitarbeiterteam Hilfe gebrauchen konnte (Garten, Putzen, Touristen und Schulklassen über Vögel informieren, ...). Viele Leute besuchen diese Bucht, um Vogelarten zu beobachten, die es nur in Neuseeland gibt, wie z. B. den Wrybill. Der nämlich ist der einzige Vogel auf dem Globus mit einem Schnabel, der zur Seite gebogen ist. Viele der Watvögel haben starke Ähnlichkeit mit denen, die man aus Europa kennt, bzw. manche Arten sind sogar tatsächlich dieselben. So findet man Uferschnepfe, Knutt, Brachvogel, Steinwälzer, Stelzenläufer, Austernfischer, Goldregenpfeifer usw.. Neben der Arbeit selbst war es außerdem mal schön länger an einem Ort zu bleiben und nicht an jedem Morgen den Rucksack wieder packen zu müssen.

Trotzdem ging es für uns dann am 18.12. weiter und zwar nach Rotorua, einer touristischen Hochburg inmitten einer vulkanisch geprägten Landschaft. Dort gibt es überall heiße Quellen und blubbernde Schlammlöcher und manchmal steigt der Wasserdampf auch aus Asphaltrissen in der Straße und Gullideckeln auf. Man sagt, dass man sich an den SChwefelgeruch (faule Eier) nach ein paar Tagen gewöhnt, aber so lange hatten wir gar keine Zeit. Wir hatten beschlossen uns für ein paar Tage ein Auto zu mieten und die Seen in der Umgebung zu erkunden und in den Bergen wandern zu gehen, was auch sehr schön war. Zum krönenden Abschluss unserer kleinen Entdeckungsreise haben wir dann eine Raftingtour gebucht, die einen Mordsspaß gemacht hat und während der wir den weltweit höchsten Wasserfall (7 m) runtergeraftet sind, der kommerziell für sowas genutzt wird. Kurzfristig haben wir uns dann noch einen kleinen Honda zugelegt, wir nennen es passenderweise unseren Sonnenschein.

Am 23.12. sind wir mit dem Autochen dann rüber nach Napier und damit an die Hawke's Bay gefahren, wo wir bis zum 3.1. mit unserem zweiten kleinen Praktikum beschäftigt sein werden (ja genau, während der Feiertage). Die Hauptarbeit besteht dabei in dem Aufziehen von Seevogelküken (füttern, vermessen, wiegen) und zwar an einem besonders spektakulären Arbeitsplatz, nämlich einer hohen Klippe, von der man eine suuuper Aussicht über die ganze Bucht hat.
Neben der Arbeit werden wir wohl einen größeren Teil unserer Zeit am Strand und im Meer verbringen, denn wie gesagt, endlich lassen die Temperaturen das auch zu.

Godwit-Schwarm
Miranda Shorebird Centre
Mangroven
Dicker Redwood Tree (rechts)
Kleiner Sonnenschein

Fluss
Dampfende Geysire in Rotorua
Blick von einem Vulkan

Kratersee
Fallendes Wasser
Aktueller Arbeitsplatz (Klippe)
Aussicht von der Klippe
Grey faced Petrel (links)
Merry Christmas!!

Sonntag, 11. Dezember 2011

First days in New Zealand or a hitchhiker's guide to the Northland

Mittlerweile befinden wir uns in einer fernen Zukunft, nämlich zwölf Stunden vor mitteleuropäischer Zeit, im Land der großen weißen Wolke. So nennen zumindest die Maori ihr Land und seitdem wir hier sind, ist es tatsächlich oft bewölkt.
Endlich in Auckland gelandet, kamen wir erstmal zwei Tage in einem Backpacker Hostel unter. Die Temperaturen waren mit etwa 21° übrigens auch wieder angenehmer. Von Auckland selbst haben wir bisher nur das Zentrum wirklich erkundet, denn wir haben uns überlegt schnell noch einen Abstecher ins Northland (also die Region nördlich von Auckland bis zur Nordspitze Neuseelands) zu unternehmen, bevor wir am 12.12. dann bei unserer ersten Arbeitsstelle antreten müssen.
Da die Bustouren in den Norden teils recht teuer waren, hatten wir beschlossen uns als Anhalter im Hitchhiking zu versuchen. Das klappte die meiste Zeit auch wirklich phänomenal! Mit sechs verschiedenen Autofahrern haben wir am ersten Tag 300 km Richtung Cape Reinga (Nordspitze) zurückgelegt. Danach können wir auch nur bestätigen, was man überall liest: Die meisten Kiwis sind unheimlich nette Leute, hilfsbereit und extreeem gastfreundlich. Hier die beiden besten Erlebnisse:
1. Eine Frau, die uns mitnahm machte einen Umweg, um uns die ihrer Meinung nach schönsten Ecken Neuseelands zu zeigen (hohe Berge mit Blick über die Küste und deren Strände, viele kleine Inseln), lud uns kurzerhand auf ihre Farm ein und bestand darauf uns ohne eine Gegenleistung Mittagessen zu servieren. Als Wegzehrung bekamen wir noch ein Glas mit getrockneten Früchten aus eigenem Anbau mit.
2. Mit Paul, einem Landschaftsarchitekten mit dem wahrscheinlich nördlichsten Büro in Neuseeland, fuhren wir die letzten Kilometer an diesem Tag. Es ergaben sich einige interessante Diskussionen und es stellte sich heraus, dass er für einen Neuseeländer wirklich gut deutsch sprach. Es war zwar noch nicht dunkel, aber schon spät und er lud uns zu sich und seiner kleinen Familie (deutsche Frau, zwei kleine Töchter) nach Hause ein, damit wir dort übernachten und am nächsten Tag weitertrampen konnten. Gesagt, getan. Dort angekommen, wurden wir mit Abendessen, Bier, eigenem Zimmer und Frühstück am nächsten Morgen versorgt.
Am Abend des nächsten Tages sind wir dann auch tatsächlich an unserem Campground an der Nordspitze Neuseelands angekommen, auch wenn das Hitchhiking schwieriger wurde, je weiter man Richtung Norden kam. Die Landschaft während der ganzen Tour in den Norden war schon beeindruckend. Auf einer sehr bewegten Fläche wechselten sich ausgedehnte Weideflächen mit Wäldern, Flusslandschaften, Dünen, einsamen Stränden und sogar Mangrovenwäldern ab.
Mehr als einen Tag an der Nordspitze konnten wir uns aufgrund der knappen Zeit leider nicht leisten und so ging es mit zwei anderen Backpackern in deren Bulli wieder Richtung Süden. Dazu muss man am Ninety Mile Beach entlang (der eigentlich nur 63 Meilen lang ist). Fahrer mit Vierradantrieb legen zum Vergnügen auf dem Strand selbst eine gute Strecke zurück, um dann wieder auf die befestigte Straße zu wechseln. Mit der Ausstattung konnte unser Bulli zwar nicht dienen, wir machten uns den Spaß aber trotzdem. Spaß war es zumindest bis wir am Schluss dann doch im Sand stecken blieben und von einem netten Kiwi herausgezogen werden mussten, aber das wars wert :-)
Fazit der vergangenen Woche: Hitchhiken ist eine ereignisreiche und günstige Sache in Neuseeland, nur mit Zeitdruck im Nacken, kann es auch mal stressig werden.

Ab heute verbringen wir eine Woche im Miranda Shorebird Centre, um dort ein wenig auszuhelfen.


Auckland

Backpacker Hostel
Hitchhiking
Strand
Bush
Pauls und Katharinas Häuschen
Campground an der Nordspitze
Anuschkas Leuchtturm
Am Cape Reinga
Driving the Ninety Mile Beach
Taupo Bay
Bay of Islands

Samstag, 10. Dezember 2011

Durch den Monsun...

Hallo und ja, wir leben noch. Leider (oder zum Glück?) sind uns auf Tioman weder giftige Schlagen noch weiße Haie über den Weg gekrochen bzw. geschwommen. Wir haben wie geplant unseren Regenwaldtrip auf die andere Seite der Insel gemacht, der gut zweieinhalb Stunden gedauert hat. Man konnte kaum so schnell Wasser nachtrinken, wie man geschwitzt hat und die extrem hohe Luftfeuchtigkeit war da auch nicht gerade hilfreich. Dennoch war dieser Bereich der Insel auf jeden Fall einen Besuch wert und man fühlte sich wie in einem Indiana Jones-Film.
Außerdem haben wir einen kläglichen Schnorchelversuch unternommen. Kläglich, weil man unter Wasser kaum einen halben Meter weit sehen konnte und schon gar keinen Fisch zu sehen bekam, was wohl ebenfalls an dem Monsun und den dadurch aufgewirbelten Sedimenten lag. Mit Crackern haben wir die Fischli dann aber doch noch rumgekriegt und es waren echt schicke Tierchen dabei (leider kein Nemo).
Ansonsten haben wir viel Zeit auf der Veranda unserer Strandhütte oder mit unseren australischen und deutschen Nachbarn in der Strandbar verbracht und dem Regen beim Fallen zugeschaut. Es war zwar immer noch sehr warm, aber bei diesem Wetter, dass mit dem Nährerrücken unserer Abfahrt immer nasser wurde, war es schwierig seine Klamotten überhaupt nochmal trocken zu kriegen.
Da war es auch ok, dass wir am Tioman-Tag Nr. 8 auf die Fähre gestiegen sind und den "Heimweg" nach singapur angetreten haben. Die kleine schwarze Katze, die während der letzten Tage schon praktisch mit in unserer Strandhütte wohnte, konnten wir leider nicht mitnehmen (Foto). Von Singapur aus ging es dann wieder in den Flieger, diesmal nach Brisbane (Australien), wo wir uns eine Nacht auf dem Flughafen um die Ohren schlagen durften, um morgens gleich weiter nach Auckland (Neuseeland) zu düsen.

Der erste Neuseeland-Post folgt in Kürze

Waran
Palme
Dschungel
Marine Park
Abendstimmung
Schmetterlinge
Strand
Unsere Katze

Singapur - Brisbane

Sonntag, 27. November 2011

Bye bye winter jacket, hello swimming suit!

Pulau Tioman, Malaysia - Lufttemperatur: 29°C, Wassertemperatur: 22°C, Wasserfarbe: türkis, Jetlag überwunden: nein

Aber fangen wir von vorne an. Die Teilflüge nach Shanghai und Singapur waren unspektakulär. Nach 18 Stunden Flug ist erfreulicherweise auch das Gepäck zusammen mit uns in Singapur gelandet. Dort ging es dann direkt mit der U-Bahn zu unserem Hostel, das sich, obwohl es nicht das billigste war, als ziemliches Loch entpuppte. Unser kleines Zimmer hatte keine Fenster und das Frühstück, bestand aus Toast, einem Klumpen Butter und Marmelade. Das durfte man sich aus der Küche für den Allgemeingebrauch selber zusammenklauben. Am nächsten Tag stand die Reise zu unserem ersten Etappenziel, der Insel Pulau Tioman an. Die wollten wir von Mersing aus mit der Fähre erreichen. Es ging mit dem Transnasional Bus Express über die Grenze nach Malaysia, wo wir am nächstbesten Busbahnhof erstmal wieder abgesetzt wurden, um einige Stunden auf den Anschlussbus zu warten. Dort wurde man alle zehn Sekunden von allen möglichen Leuten angequatscht, ob man nicht ein Ticket nach Kuala Lumpur oder zu diversen anderen Orten kaufen wolle und trotz Verneinung kamen dieselben kurze Zeit später wieder bei einem an. Das Beste war ein Taxifahrer, der uns ungefähr eine Viertelstunde belagerte und uns unbedingt jetzt sofort zu unserem Zielort bringen wollte, damit wir dank ihm die Fähre zu unserer Insel noch erreichen könnten. Nachdem wir ihn losgeworden waren, ging es dann mit unserem gebuchten Bus tatsächlich weiter, in dem sich jeder in einen sesselähnlichen Sitz fläzen durfte (27 Sitze in einem normalen Reisebus!). Während der Fahrt haben wir einen ersten Eindruck von dem Land bekommen. Neben riesigen Bereichen mit Palmen und Bananenplantagen warnten Schilder vor Elefanten und kletterten Affenfamilien auf den Strommasten herum. Von Mersing aus fährt derzeit täglich nur eine Fähre nach Tioman, weil Off-Season ist, sodass wir erst am nächsten Tag wieder fahren konnten (als uns der Taxifahrer sein Angebot machte, war die Fähre aber auch schon längst weg). So blieben wir noch eine Nacht in Mersing, einer Stadt, die offensichtlich vom Tourismus in der Hauptsaison lebt, aber nicht besonders schön ist. Wir blieben im Riverside Hostel. Unser Zimmer war besser ausgestattet als das in Singapur, hatte aber auch keine Fenster. Darauf scheint man wohl hier nicht soviel Wert zu legen. Vorgestern haben wir also die Fähre genommen (absolut nichts für schwache Mägen) und damit unsere erste längere Bleibe erreicht.

Pulau Tioman ist etwa 30 km lang und 10 km breit, bergig und nahezu durch und durch vom Dschungel überzogen. Die 3.000 Einwohner verteilen sich auf die kleinen Dörfchen an der Küste. Die Insel gilt als Paradies für Taucher und ist in der High-Season stark frequentiert. Da aber aufgrund der Monsun-Zeit Off-season ist, sind derzeit nur wenige Touristen hier. Wir haben uns eine kleine Strandhütte für sieben Nächte gebucht. Sperrlich eingerichtet, aber dafür bezahlen wir zusammen schlappe 8,50 € die Nacht. Malaysia ist generell ein sehr günstiges Reiseland. Unsere Nachbarn sind Niederländer, Schotten, Belgier, Kanadier, Australier und, na klar, Deutsche. Ganz aklimatisiert haben wir uns noch nicht. Bei den Temperaturen hier läuft man die meiste Zeit in Badeklamotten herum und wenn die Sonne nicht so häufig von Wolken verdeckt würde, ließe es sich hier weniger gut aushalten.
Die Strände sind super, auch wenn man wirklich aufpassen muss, wo man hintritt, weil es überall Korallen und Seeigel gibt. Daniel hat es auch schon geschafft in letzteren hineinzutreten und hatte lauter kleine, schwarze Stachelteilchen unter der Haut. Die Einheimischen haben aber beteuert, dass das alles nicht so schlimm wäre. Wir sollen einfach mit einem Stock daraufschlagen bis man die Teile nicht mehr spürt. Wir dachten erst "Bidde??", aber das ist tatsächlich deren Prozedur in solchen Fällen. Die Spitzen sind nämlich ziemlich weich und lassen sich nicht herausziehen. Wenn man aber draufschlägt, werden sie unter der Haut zerkleinert, man spürt sie nicht mehr und sie wachsen irgendwann raus. Klingt komisch, ist aber so.
Dass man bei den Temperaturen seeehr viel trinken sollte, habe ich gestern auch schon gelernt. Als ich die Einheimischen zu Daniels Seeigel-Fuß interviewt habe, bin ich spontan aus den Latschen gekippt, um wenige Sekunden später auf der Straße wieder aufzuwachen. War aber nicht so wild ^^
WAs wir außerdem gelernt haben, ist, dass man nach Tioman immer genug Bargeld für den ganzen Aufenthalt mitnehmen sollte. Da wir das nämlich nicht hatten, sind wir gestern über die halbe Insel gelaufen, auf der Suche nach einem funktionierenden ATM (no chance) oder einem Geschäft, dass uns Cash von der Kreditkarte geben würde. Eines haben wir nach mehreren Stunden doch noch gefunden. So müssen wir uns unser Essen in den nächsten Tagen nicht selber fangen, obwohl wir dafür eine große Auswahl an verschiedenen Tieren hätten. Da wären z. B. rieseige Echsen (Warane) die bis zu 3 m lang werden oder Affen (Makaken), die sich am liebsten von den hier wachsenden Mangos ernähren, krähengroße Flughunde, die sich tagsüber von den Kokospalmen baumeln lassen und Vögel (Beos), die sprechen lernen können. Auch Insekten wie Schmetterlinge und Heuschrecken, die hier alle etwas größer dimensioniert sind als in Deutschland, bleiben von uns verschont.

Ja, es ist schon einiges passiert. Dinge, die auf der Liste für die nächsten Tage stehen sind u. a. eine Schnorcheltour (Achtung, weiße Haie und aggressive Seeschlangen) und ein Dschungel-Trip auf die Ostseite der Insel (Achtung, Königs-Kobras und Pythons).

Flug
Tioman von der Fähre
Luxusbus nach Mersing
Makake mit Mango
Seeigel-Fuß

Strand
Krabbe
Open or closed?

Auch die Katzen haben Hunger

Strandbar


Unsere Hütte am Strand

Montag, 21. November 2011

Frankfurt - unser Tor zur Welt

Auch wenn wir noch nicht aus Deutschland raus sind, hat unsere kleine Weltreise heute schon begonnen, nämlich mit der Zugfahrt nach Frankfurt. Von hier aus geht morgen um 13:35 Uhr unser Flieger nach Shanghai und von dort aus weiter nach Singapur. Die Zeit bis dahin verbringen wir in einem schnuckeligen kleinen Hostel direkt neben dem Hauptbahnhof. Beim Einchecken hat man uns statt des schnöden Doppelzimmers auch gleich ein Appartment gegeben, so muss das sein. Nach ein paar letzten Besorgungen in der City müssen wir jetzt nur noch unser Gepäck managen. Daniel hat nämlich noch Übergewicht, also das Gepäck jetzt. Das könnte am Flughafen teuer werden. 
Soweit erstmal, next stop: Singapur!

Blick aus unserem Hostel-Zimmer